Feuerwehrhaus in Hallach wird saniert
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Feuerwehrhaus in Hallbach wird saniert
Knapp 10.000 Euro werden für die Behebung der größten Schäden aufgewendet
Hallbach. Die Gemeinde Pfaffroda und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hallbach haben sich auf diese Lösung verständigt. "Die Kameraden haben eingesehen, dass in den nächsten Jahren ein neues Gerätehaus nicht realisierbar ist", sagte Bürgermeister Reiner Lippmann (CDU). Bei Kosten von 500.000 Euro, von denen die Gemeinde etwa die Hälfte zu schultern hätte, sei das nicht leistbar. "Aber es muss weitergehen. Deshalb wird das Gerätehaus saniert, damit es sicher und ordentlich genutzt werden kann", sagte Reiner Lippmann bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Zunächst werden drei marode Türstürze im Keller erneuert, außerdem bekommt das Gerätehaus, das 1927 erbaut worden ist, eine neue Eingangstür. "Die ist noch aus DDR-Zeiten. Da zieht es rein, und gleich dahinter hängen die Jacken und Stiefel", räumte der Bürgermeister ein. Diese beiden Aufträge seien bereits ausgeschrieben worden, sodass sie noch vor dem Winter abgeschlossen sein sollen.
Auch soll sich endlich die Sanitärsituation verbessern. 19 aktive Feuerwehrleute hat Hallbach, fünf dazu in der Altersabteilung. Die Aktiven, von denen nicht wenige auswärts arbeiten, rücken im Jahr im Durchschnitt zu sechs Einsätzen aus. Jeder Feuerwehrmann leistet zudem jährlich rund 60 Stunden Dienst. Doch sie müssen auf eine Toilette im Keller gehen, die nicht einmal eine Tür hat.
Hier versprach der Bürgermeister Abhilfe: "In dem Raum im Keller gegenüber der Eingangstür kommen mindestens zwei Toiletten hin." Er schränkte aber ein: "Ob das dieses Jahr noch wird, kann ich nicht versprechen." 2012 soll zudem der Fußboden in der Garage erneuert werden. Der hält dem neuen Einsatzfahrzeug, das die Ortswehr erst vor knapp zwei Jahren bekommen hat, nicht mehr stand: Es ist zu schwer.
Engstelle im Bachbett
Probleme bereitet den Hallbachern aber noch immer der feuchte Keller. Hallbachs Ortswehrleiter Frank Ehnert: "Wenn es regnet, steht das Wasser hinten in dem Raum 15 Zentimeter hoch." Und das, obwohl ein Ablauf im Boden bereits mit Beton verfüllt worden ist.
Um der Vermutung nachzugehen, das Wasser könnte vom Dorfbach hereingedrückt werden, der am Gerätehaus verläuft, wurde der Bachlauf mit einer Kamera untersucht. "Es gibt eine Engstelle im Bachbett", sagte Reiner Lippmann anschließend. Die Wurzeln eines Baumes am Ufer lassen das Wasser nicht ungehindert fließen. "Stattdessen wird es gegen das Gerätehaus gedrückt. Der Bach, der früher an dieser Stelle zur anderen Seite der Straße führte, sucht sich seinen alten Weg", so Lippmann. Noch in diesem Jahr soll der Baum daher gefällt werden.
"Und im Keller selbst werden die Kameraden den Putz abhacken, damit die Mauer atmen kann, bis wir wissen, ob wir sie wieder neu putzen", führte Lippmann weiter aus. Bereits am Samstag treffen sich die Kameraden der Feuerwehr zu einem ersten Arbeitseinsatz. Insgesamt werden alle Maßnahmen knapp 10.000 Euro kosten. Das Geld soll laut Bürgermeister Lippmann aus der Rücklage der Gemeinde genommen werden.
Unter den Kameraden, die seit Jahren um ein neues Gerätehaus kämpfen, hat die Entscheidung zur Sanierung keine Begeisterungsstürme ausgelöst. "Das muss eine vorübergehende Lösung sein. Jahrelang ist nichts passiert, deshalb wollen wir mit diesem Fortschritt zufrieden sein. Es ist ein Anfang", sagte Frank Ehnert. Dennoch hofft der Wehrleiter, dem zugleich alle sechs Ortswehren in Pfaffroda unterstehen, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist. "Ich habe noch elf Jahre als aktiver Feuerwehrmann. Ich hoffe, dass ich das in der Zeit noch erleben werde", sagte Frank Ehnert.
Jugendwehr hat nun einen Raum
Unterdessen konnte ein anderes Problem gelöst werden: Die Jugendfeuerwehr hat nun einen Raum, in dem sie sich regelmäßig treffen kann: im Rathaus von Pfaffroda. "In dem Zimmer, das der Hort schon für die Hausaufgaben-Betreuung nutzt, können die Schulungen stattfinden", sagte Lippmann. Damit Akten und Ausrüstung der Nachwuchskräfte vernünftig gelagert werden können, sei ein weiteres Zimmer im Rathaus freigeräumt worden.
Unterdessen hat Frank Ehnert angekündigt, bei der nächsten Wahl zum Ortswehrleiter von Hallbach Anfang 2012 nicht wieder zu kandidieren. "Ich habe mehrere Tätigkeiten, das ist kaum noch zu schaffen", begründete Ehnert diesen Schritt. Gemeindewehrleiter von Pfaffroda will er aber bleiben. Mit dann 20 Dienstjahren wäre er nach eigenen Angaben der dienstälteste Ortswehrleiter Hallbachs seit 1940.
erschienen am 28.10.2011 ( Von Kathrin Weigert )
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